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Die Schwarzerle (auch Roterle)

Alter und Höhe

Die Schwarzerle kann ein Alter von etwa 100 – 120 Jahren erreichen und wird bis zu 35 Meter hoch.

Anteil am Wald

Mit nur etwa 0,8 Prozent hat die Erle einen eher geringen Anteil am gesamten Wald in Deutschland.

 

Standortansprüche und Klima

An den Nährstoffgehalt stellt die Erle mittlere Ansprüche. Sie bindet über Bakterien, die in Knöllchen an den Wurzeln leben, Stickstoff aus der Luft und kann deshalb auch stickstoffarme Standorte besiedeln Phosphor und Kalium braucht sie aber schon.. Die Schwarzerle mag keine trockenen Standorte und ist sehr oft an Flüssen, Seen, Bächen, Mooren und allgemein nassen Standorten zu finden. Sie mag es im Sommer gerne warm, kann im Winter aber gut stärkere Kälte ertragen.

 

Blüten

Erlen blühen im März/April und auch schon unter einem Alter von 10 Jahren. Die weiblichen Blüten stehen und die männlichen Blüten hängen in Form von „Kätzchen“ am Zweig.

Frucht

Die weiblichen Blüten verholzen und bilden kleine Zapfen. Bei Trockenheit öffnen sie sich und geben kleine, flache Samen frei. Somit sind die Erlen die einzigen heimischen Laubbäume, die Zapfen tragen.

Blätter

Die Blätter der Erle sind oval und vorne abgerundet (man sagt auch „eingebuchtet“) und 5 bis 10 cm lang. Sie sind dunkelgrün, ein bisschen glänzend und der Blattrand sieht gezackt aus (man sagt auch „gesägt“). Die Blätter der Erle verfärben sich im Herbst nicht,  die Nährstoffbausteine werden von den Bäumen also nicht in den Stamm zurückgezogen, um dann im nächsten Jahr für die neuen Blätter wieder zur Verfügung zu stehen. Die Erlen können sich das leisten, weil sie ja ihren Stickstoff mit Hilfe ihrer Wurzelknöllchen aus der Luft holen. Um so wertvoller ist das verrottende Laub für den Waldboden.

Rinde

Die Rinde der Erle ist in jungen Jahren grünlich-braun, glänzend. Später wird sie bräunlich-grau, reißt ein und wird zu einer dunkelgrauen bis schwärzlichen, zerklüfteten Borke.

Wurzelsystem

Erlen sind Herzwurzler. Das Herzwurzelsystem ist nach seiner Wuchsform benannt, es wächst in der Form eines Herzens und dringt auch in tiefere Bodenschichten vor. So ist der Baum fest in der Erde verankert und kann Wasser aus tieferen Bodenschichten beziehen.

Erlen können auch dichte, wasserstauende Bodenschichten (z.B. Ton) gut durchdringen. Eine Besonderheit ist, dass sich an ihren Wurzeln Knöllchen mit Bakterien befinden, die den wichtigen Nährstoff Stickstoff aus der Luft binden können.

 

Holz

Das Holz der Erle hat eine rötliche Farbe (daher auch der Name Roterle) und ist mit dunkleren Bereichen versehen. Es ist lässt sich gut bearbeiten und wird auch für Möbel (Einbauküchen), Bürsten, Bilderrahmen und Bleistifte verwendet.

Wusstest Du schon?

Früher wurden die Zapfen der Erle zur Herstellung schwarzer Tinte genutzt. Daher kommt der Name Schwarzerle. Auch ist die Schwarzerle als Wohnung sehr beliebt, denn sie bietet Lebensraum für über 150 Insektenarten (alleine 75 Schmetterlingsarten), mehrere Dutzend Vogelarten und über 70 Großpilzarten! Und noch eine spannende Sache: das Holz der Erle ist unter Wasser fast unbegrenzt haltbar. Deshalb ist fast ganz Venedig auf Erlen- aber auch auf Eichenpfählen gebaut.

 

 

Quellen und mehr Informationen zu dieser Baumart:

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft [LWF] (2022). Die Schwarzerle (Alnus glutinosa L.). Online verfügbar unter: www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/110460/index.php (Stand: 22.03.2022)

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten [bmel] (2014). Dritte Bundeswaldinventur. Online verfügbar unter: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/

DE/Broschueren/bundeswaldinventur3.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (Stand: 22.03.2022)

Stiftung Unternehmen Wald (2022). Schwarzerle (Alnus glutinosa L.). Online verfügbar unter:  www.wald.de/waldwissen/laubbaum-nadelbaum/laubbaumarten/schwarzerle-alnus-glutinosa-l/ (Stand: 22.03.2022)

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald [SDW] – Landesverband Bayern e.V. (2012). Der Wald,seine Bäume und Sträucher. Die 7 wichtigsten Baumarten und weitere 46 Baum- und Straucharten. Online verfügbar unter: file:///C:/Users/LO4594~1/Temp/19/SDW-Baeume_und_Straeucher.pdf (Stand: 15.02.2022)

Verein Baum des Jahres e.V. (2017). Die Schwarzerle (Alnus Glutinosa L.). Baum des Jahres 2003. Online verfügbar unter: baum-des-jahres.ternum-dev.de/wp-content/uploads/2020/10/2003_Schwarzerle.pdf (Stand: 15.02.2022)