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Die Hainbuche

Auch wenn es nicht so klingt: Die Hainbuche ist näher mit den Birken, Erlen und Haseln verwandt als mit den Rotbuchen. In Asien kommen viele weitere Hainbuchenarten vor, bei uns gibt es aber nur die „Gemeine Hainbuche“.

 

Verbreitungskarte

 

Alter und Höhe

Hainbuchen können bis zu 150 Jahre alt werden. Sie erreichen selten größere Höhen als 20 m.

Standortansprüche und Klima

Die Hainbuche ist eine Schatt- bis Halbschatt-Baumart, sie braucht also eher wenig Licht. Sie bevorzugt sommerwarmes, winterkaltes Klima und ist dabei etwas Trockenheitsresistenter als die Rotbuche. Sie kommt aber auch auf stark wasserbeeinflussten Standorten vor und toleriert kurzzeitige Überflutungen. Ihr Anspruch an Nährstoffe ist nicht sehr hoch, allerdings wächst sie auf sauren Standorten nur sehr matt.

 

Blüten

Männliche und weibliche Blüten werden als Kätzchen ausgebildet. Sie hängen an den Ästen.

Frucht

Als Samen entwickeln sich Büschel mit kleinen Nüsschen, die auf einem dreilappigen Flügel sitzen, der wie ein Thron aussieht. Beim Herabfallen drehen sich die Samen wie Propeller und können sich dadurch mit dem Wind weiter verbreiten.

Blätter

Die Blätter der Hainbuche sind oval mit einer Spitze. Der Rand ist doppelt gesägt. Die Hainbuchenblätter sehen ein bisschen aus wie Buchenblätter mit Haifischzähnen. So kann man sich das gut merken!

 

Rinde

Die Rinde der Hainbuche ist glatt, ähnlich wie die der Rotbuche. Im Stammquerschnitt ist die Hainbuche aber meistens nicht rund, sondern eher wie eine Wolke geformt. Man nennt das auch „spannrückig“.

Wurzelsystem

Die Hainbuche hat auf lockeren Böden ein ausgeprägtes Herzwurzelsystem, d. h. sie hat in alle Richtungen Wurzeln, die aber mit zunehmender Entfernung zum Stamm schnell an Dicke verlieren. Die Wurzeln erreichen eine maximale Tiefe von 2 m. Dichte Böden werden durch wenige Senkerwurzeln, also Wurzeln, die senkrecht in die Tiefe wachsen, und viele Feinwurzeln erschlossen.

 

Holz

Die Hainbuche hat das härteste Holz unserer heimischen Baumarten. Das Holz ist weiß-grau, Jahresringe sind kaum zu erkennen. Früher, als Eisen noch schwer verfügbar war, wurden daraus deshalb besonders beanspruchte Teile für Werkzeuge und Maschinen hergestellt, z. B. Zahnräder, Teile von Rädern, Holzschrauben. Heute findet es Verwendung im Musikinstrumentenbau, bei der Herstellung von Sport-, Haushalts- und Küchengeräten und als Industrieparkett. Das Holz hat einen höheren Brennwert als Rotbuchenholz, ist aber schwerer spaltbar.

Wusstest Du schon?

Weil die Hainbuche immer wieder neu austreibt, wenn man ihre Äste abgeschnitten hat, wird sie oft als Heckenpflanze verwendet. Durch ständigen Schnitt lässt sie sich gut formen. In manchen Gärten entstehen so ganze „Hainbuchenmauern“, hier zum Beispiel in Wien am Schloss Schönbrunn.

 

 

Quellen und mehr Informationen zu dieser Baumart:

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (2022). Die Hainbuchen. Online verfügbar: www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/109916/index.php (Stand 14.06.2022)

Gulder, H.-J. (2022). Das Wurzelwerk der Hainbuche, LWF-Wissen 12. Online verfügbar: www.lwf.bayern.de/boden-klima/baumartenwahl/071533/index.php (Stand 14.06.2022)

Grosser, D. (2022). Das Holz der Hainbuche, LWF Wissen 12. Online verfügbar: www.lwf.bayern.de/forsttechnik-holz/holzverwendung/071438/index.php (Stand 14.06.2022)
Köstler, J. N.; Brückner, E; Bibelriether, H. (1968). Die Wurzeln der Waldbäume in Mitteleuropa. Hamburg-Berlin, Paul Parey Verlag.