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Die Vogelkirsche

Alter und Höhe

Die Vogelkirsche kann ein Alter von 150 Jahren erreichen und wächst zwischen 20 bis 30 Meter hoch.

Verbreitungskarte

Anteil am Wald

In Deutschland hat die Vogelkirsche einen Waldanteil von 0,4%.

 

Standortansprüche und Klima

Die Vogelkirsche braucht Wärme und mit zunehmendem Alter auch viel Licht zum Wachsen. Sie  ist oft auf Freiflächen oder an Waldrändern anzutreffen. Trockenheit, Staunässe und saure Böden mag sie nicht. Auch Tonböden sind nicht ihre Stärke.

 

Blüten

Die im April und Mai zu sehenden weißen Blüten der Vogelkirsche haben die Form von Dolden. Das bedeutet es sind mehrere Blüten (2-6) tellerförmig als Büschel angeordnet. Sie werden von Insekten bestäubt.

Frucht

Die erst grünen, dann rot bis schwärzlich glänzenden Früchte/Kirschen sind etwa erbsengroß und wachsen an einem langen Stiel. Kirschen zählen zu den Steinfrüchten. Sie haben einen

harten verholzten Kern, in dem sich der Samen befindet. Anders als z.B. die Samen von Birke oder Fichte sind die Samenkerne der Vogelkirsche nicht flugfähig und können sich nicht mit dem Wind verbreiten. Trotzdem hat die Vogelkirsche einen Weg gefunden: Tiere, die ihre Früchte fressen, transportieren die Kirschkerne im Darm und erobern so neue Standorte.

Blätter

Die spitzig zulaufenden Blätter werden zwischen 7 bis 14 cm lang und sind am Blattrand gezähnt.

Am Blattstiel befinden sich zwei Nektardrüsen, die Zuckersaft absondern. Sie werden gerne von Ameisen zum Naschen besucht, die nebenbei auch Schädlinge wie z.B. Schmetterlingsraupen vom Baum fressen.

Rinde

In jungen Jahren ist die Rinde der Vogelkirsche dunkelrot oder graubraun glänzend. Wird sie älter, färbt sie sich grau und wird dicker. Auffällig sind die langgezogenen Korkwarzen, die sich auf der Rindenoberfläche befinden.

Wurzelsystem

Die Vogelkirsche hat ein flaches Herzwurzelsystem. Die Wurzeln wachsen dabei in alle Richtungen, allerdings bei der Kirsche nicht sehr tief nach unten. Deshalb ist sie vor allem im Sommer, wenn das Laub eine große Angriffsfläche bietet, anfällig für Windwurf

 

Holz

Die Vogelkirsche hat ein feinfaseriges, hartes und dennoch elastisches Holz mit einer gleichmäßigen Struktur. Es ist rötlich bis gelb-braun gefärbt. Weil es leicht mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen bearbeitet werden kann, ist es ein beliebtes Holz für Türen, Parkettböden, Vertäfelungen, aber auch beim Instrumentenbau, für Drechsel- und Schnitzarbeiten. Gerne wird es auch als Furnierholz verwendet.

Wusstest Du schon?

Alle Süßkirschen sind aus der Vogelkirsche gezüchtet. Deshalb wird die Vogelkirsche auch „Mutter aller Süßkirschen“ genannt.

Früher versuchten die Menschen mit einem Blütenorakel in die Zukunft zu sehen. Am Barbaratag (4. Dezember) wurden Zweige abgeschnitten und in eine Vase mit Wasser gestellt. Jeder Zweig wurde mit Männernamen versehen, den das Mädchen zu heiraten gedachte. Der zuerst blühende Zweig deutete auf den Auserwählten hin.

 

 

Quellen und mehr Informationen zu dieser Baumart:

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft [LWF] (2022). Die Vogelkirsche. Online verfügbar unter: www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/106649/index.php (Stand: 14.06.2022)

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  [BMEL]  (2019). Unsere Waldbäume. Wissenswertes zur Posterserie. Online verfügbar unter: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/UnsereWaldbaeume.pdf (Stand: 21.12.2021)

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald [SDW] – Landesverband Bayern e.V. (2012). Der Wald,seine Bäume und Sträucher. Die 7 wichtigsten Baumarten und weitere 46 Baum- und Straucharten. Online verfügbar unter: file:///C:/Users/LO4594~1/Temp/19/SDW-Baeume_und_Straeucher.pdf (Stand: 15.02.2022)

Verein Baum des Jahres e.V. (2010). Vogelkirsche (Prunus avium L.). Baum des Jahres 2010.  Online verfügbar unter: baum-des-jahres.ternum-dev.de/wp-content/uploads/2020/10/2010_Vogelkirsche.pdf (Stand: 09.06.2022)