MÄCHTIGER BERGFRIED IM ZENTRUM DER BURG Die Burg entstand im 12. Jahrhundert. Zu ihr gehörten im Süden ein „Palas“, also das Hauptgebäude mit Wohn- und Festsaal, und ein Keller, der sich unter der westlichen Hälfte des Südflügels des heutigen Schlosses befand, und ein klei- ner Querbau, der sogenannte „Zwerchbau“ im Osten. Dieser wurde vermutlich als Wirtschaftsgebäude genutzt. Der Palas verfügte über eine Doppelkapelle, die dem Heiligen Georg geweiht war. Im Zentrum der Burg stand der mächtige Bergfried, ein quadratischer Wehrturm. Durch seine enorme Mauer- masse bot er Schutz, konnte als sicherer Verwahrort für Wertgegenstände genutzt werden und diente als Zuflucht im Falle einer Belagerung. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt Sitz eines Bamberger Amtmanns, der seine Residenz in der neu erbauten Burg bezog. Über eine Zugbrücke gelangte man vermutlich von Anfang an vom heutigen Marktplatz aus in den inneren Bereich der Burg. 1348 wird Herzogenaurach im Bamberger Urbar als Stadt (oppidum) mit Burg (castrum) beschrieben. Im Südflügel des Schlosses sind Teile der mittelalterlichen Struktur noch erhalten. Der Deckenbalken kann auf das Jahr 1228 zurückdatiert werden. Quelle: ‚ Stadtmuseum Herzogenaurach So könnte der Bergfried damals ausgesehen haben. Der quadratische Wehrturm mit einer Seitenlänge von 13 Metern verfügte über einen Hocheingang, der über eine eigene Brücke oder Treppe aus Holz erreichbar war. Quelle: Bauwesen und Geschichte der Burgen zunächst innerhalb des deutschen Sprachgebiets, München, 1912, R. Piper & Co., Verlag