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Herzogenauracher Stimmen zur Inklusion

Dominik S.
Ich heiße Dominik, bin 29 Jahre alt und wohne in einer Wohneinrichtung der Lebenshilfe mit 16 anderen Bewohnern. Dort habe ich eine Wohnung, die ich mir mit noch einem Bewohner teile. Ich fühle mich hier sehr wohl, da ich hier mehr Privatleben habe.

Inklusion bedeutet für mich, dass ich möglichst selbstständig mit eigener Wohnung und Familie wohnen kann. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich eine richtige Arbeit finde, bei der ich gut verdiene und die mir Spaß macht. Die Mitarbeiter der Lebenshilfe helfen mir, mich auf diesem Weg weiter zu entwickeln.


Herbert Duschner

Inklusion ist alles was dazu beiträgt, behinderten Mitmenschen die Teilhabe am "normalen Leben" zu ermöglichen. Jede /r kann dazu beitragen, Behinderte in ihren Bestrebungen, zu unterstützen.


Unbekannte Quelle

Inklusion ist, wenn anders sein normal ist.


Günther H.
Ich heiße Günther H., bin 44 Jahre alt und wohne in einer 3-er-Wohngruppe der Lebenshilfe in Herzogenaurach. Ich fühle mich in unserer Wohnung sehr wohl, weil ich nicht alleine wohnen muss und wir uns auch gegenseitig unterstützen. Wenn ich Probleme und Wünsche habe, hole ich mir Hilfe beim Personal der Lebenshilfe.

Inklusion heißt für mich, dass ich so weit wie möglich selbst bestimmt wohnen und leben kann und Hilfe bekomme, wenn ich diese benötige. Ich mag es, in einem Mietshaus zu wohnen und einen ganz normalen Tagesablauf zu haben, wie z.B. zu arbeiten und eine Freundin zu haben. Mit den Taxi-Scheinen, die ich vom Bezirk Mittelfranken bekommen habe, kann ich Veranstaltungen, Orte, Freunde besuchen, die ich zu Fuß nicht erreichen kann.

Die Mitarbeiter der Lebenshilfe haben mir geholfen, meinen größten Wunsch zu erfüllen. Wir sind gemeinsam von Nürnberg nach Hamburg und zurückgeflogen.
Ich wünsche mir, dass ich in einem Musikverein mit anderen Menschen zusammen Mundharmonika spielen kann.


Aktionsbeiträge und Interpretationen zu „Was bedeutet Inklusion für mich …“, entstanden beim Tag der offenen Tür 2013 im Integrativen Montessori-Kinderhaus Herzogenaurach:

 

  • Gleiches Recht für alle
  • Alles
  • Gott hat uns alle lieb. Vor Gott sind wir alle gleich
  • Mittendrin statt nur dabei
  • Gemeinschaft für alle
  • Gemeinsam sind wir stark
  • Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken ist der gleiche Weg auf dem sich die Starken vervollkommnen (M.M.)
  • Unterschiede bereichern
  • Vielfalt macht Spaß
  • Alle miteinander voneinander lernen
  • Jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrnehmen
  • Gemeinsam sind wir ein Team
  • Voneinander Lernen


Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt mit Sitz in Herzogenaurach

Die Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt mit Sitz in Herzogenaurach unterstützt die UN-Behindertenrechts-Konvention ausdrücklich, formuliert sie doch Vieles, was für uns seit Jahren Ziel und Zweck unserer Arbeit ist: Einstehen für das Recht von Menschen mit Behinderung auf Inklusion, auf selbstbestimmter Teilhabe an der Gesellschaft und für ein Leben in Mitten unserer Gesellschaft. Ihr und unser Ziel ist, die Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung zu fördern und ihre Diskriminierung in der Gesellschaft zu unterbinden.

Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ist zugleich mit Chancen und Herausforderungen für die Lebenshilfe und für die Politik verbunden. Der Politik geben wir hierbei auf dem Weg, dass Inklusion nicht unter primär finanziellen Überlegungen wie dem Schlagwort „Absenkung der Standards“ erfolgen darf. Es darf auch keine Zweiklassengesellschaft behinderter Menschen geben, indem man sie als „inklusionsfähig“ und „nicht inklusionsfähig“ klassifiziert. Wir bestehen darauf, dass Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen sowie hohem Pflege- und Unterstützungsbedarf selbstverständlich in alle Überlegungen einer inklusiven Politik diskriminierungsfrei einzubeziehen sind.

Wir stehen für Inklusion, wir stehen aber nicht für die Forderung, alle bewährten und bestehenden Hilfeangebote, wie unsere Wohneinrichtungen, unsere Werkstatt, unsere Schulvorbereitende Einrichtung abzuschaffen. Wir haben gemeinsam mit unseren Eltern die Erfahrung gemacht, dass ein Mehr an Gemeinsamkeit von behinderten und nicht behinderten Kindern und Erwachsenen begrüßenswert ist und gewünscht wird. Wir haben aber auch gemeinsam die Erfahrung gemacht, dass unsere gewachsenen Unterstützungssysteme zu einer positiven Entwicklung für unsere Menschen mit Behinderung beitragen. Deshalb sind alle „inklusiven“ Schritte wohl zu bedenken. Sie müssen sich einzig und allein leiten lassen von der Frage, was ist für das Wohl jedes einzelnen behinderten Menschen erforderlich. Nur wenn diese Frage realitätsbezogen – frei von ideologischen Zuspitzungen wie der Forderung nach der totalen Abschaffung aller „Sonder“-Einrichtungen – beantwortet wird, werden wir zu einer lebenswerten inklusiven Gesellschaft kommen. Dies geschieht nicht von heute auf morgen, denn noch gilt es, erst einmal die Barrieren in den Köpfen vieler Nichtbehinderter abzubauen.


Cäcilie Trautner

Inklusion heißt für mich, Brücken bauen zwischen Nichtbetroffenen und Betroffenen über alle Hindernisse hinweg. Im wiederholten Austausch über Bedürfnisse und Lösungsvorschläge entwickeln sich Beiderseits erstaunliche Kompetenzen; ein Gewinn für alle.

Überall, wo Inklusion praktiziert wird, ist Weihnachten.

Eine inklusive Gesellschaft entwickelt enorme soziale Kompetenzen.

Inklusion heißt zum Beispiel, sich Zeit nehmen für ein Gespräch mit schlecht hörenden Menschen.

Inklusion bedeutet für mich kommunizieren trotz Kommunikationsbehinderung.

Unter Inklusion am Beispiel einer Hörbehinderung verstehe ich, Kommunikationsbrücken bauen zwischen Guthörenden und Schlechthörenden. Im Dialog werden Bedürfnisse und Lösungsvorschläge erarbeitet, wobei sowohl eine angemessene Aussprache oder andere Kommunikationstechniken wie Schrift oder Gebärden als auch gute Lichtverhältnisse und einwandfreie Raumakustik zu einem befriedigenden Gesprächsergebnis führen.
 

Lina Jörg

Behinderte Menschen sollen gleichberechtigt sein in jeder Beziehung.


Wolfgang Jörg
Inklusion ist dann, wenn die Diskussion über Inklusion überflüssig geworden ist.


Ursula Walther
Jeder Mensch hat das Recht, dazu zu gehören. Jeder hat das Recht, so akzeptiert zu werden, wie er ist: groß oder klein, dick oder dünn, schwarz- oder weißhäutig, in Deutschland geboren oder auf der anderen Seite des Globus. Und ob jemand im Rollstuhl sitzt, kein Geld hat oder die komplizierten Texte im Amtsblatt nicht versteht - darauf muss (und kann!) die Gesellschaft sich einstellen.


Ohne Namen

Ich würde mir wünschen, dass behinderte Menschen ganz selbstverständlich im Alltagsgeschehen dabei sind und von niemandem mehr angestarrt werden.


Ursula Walther
Nicht der Mensch muss sich den Bedingungen anpassen. Die Bedingungen müssen zu den Menschen passen. Das ist Inklusion.

Inklusion ist nicht nur etwas für Behinderte, auch wenn die UN-Behindertenrechtskonvention sie ausdrücklich für Behinderte fordert. Inklusion betrifft alle. Ist doch logisch: Wenn die Gesellschaft so organisiert werden muss, dass die einen nicht behindert werden, gilt das auch für die anderen. Niemand darf behindert werden, aus welchem Grund auch immer.


Wolfgang Jörg
Inklusion heißt für mich, nicht nur physikalische Barrieren abbauen, viel mühsamer ist Abbau von Barrieren im Kopf, vor allem bei nicht Behinderten. Nur mit überzeugter Beteiligung der 90 % nicht Behinderten ist Inklusion möglich.