Die Linde

In Deutschland sind zwei Lindenarten heimisch, die Sommer- und die Winterlinde. Es gibt auch eine natürliche Kreuzung. Im Dohnwald wächst überwiegend die Winterlinde.

Verbreitungskarte

Alter und Höhe

Linden können ein Alter von 1000 Jahren erreichen und werden 25 bis 30 Meter hoch.

Anteil am Wald

In den Wäldern Deutschlands hat die Linde einen Anteil von etwa 0,5%.

Standortansprüche und Klima

Linden sind Halbschatten-Baumarten, wobei der Lichtbedarf steigt je weniger Nährstoffe im Boden sind. Die Winterlinde stellt keine hohen Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit. Sie erträgt sowohl kurzzeitige Überflutungen als auch längere Trockenperioden. Am besten wächst sie auf gut nährstoffversorgten Böden.

Blüten

Linden sind in den Monaten Mai bis Juli mit gelblich-weißen Blüten geschmückt, wobei die Winterlinde etwa 2 Wochen später blüht als die Sommerlinde. Die Blüten hängen in Büscheln zusammen am Zweig. Sie duften stark nach Honig. Zur Blüte gehört das sogenannte Tragblatt.

Frucht

Als Samen entwickeln sich kleine Nüsschen, die sich mit Hilfe des Tragblattes mit dem Wind verbreiten. Die Nüsschen der Winterlinde lassen sich leicht mit der Hand zerdrücken, während die Samen der Sommerlinde sehr hart sind. Die Früchte können bis in den Winter hinein am Baum hängen bleiben und Vögeln als Nahrungsquelle dienen.

Blätter

Lindenblätter erinnern in ihrer Form an ein Herz mit langgezogener Spitze und gezackten/gesägten Rändern. Die Blätter der Winterlinde sind etwas kleiner als die der Sommerlinde. Auf der Unterseite befinden sich kurze Härchen, die bei der Winterlinde braun und bei der Sommerlinde weiß gefärbt sind.

Rinde

Junge Linden haben eine glatte, hellgraue Rinde. Mit zunehmendem Alter wird sie dunkler und bekommt immer tiefere Furchen.

Wurzelsystem

Die Winterlinde kann mit ihrem sehr intensiven Herzwurzelsystem auch Tonböden gut durchwurzeln. Dabei bildet sie als junger Baum zunächst eine kräftige Pfahlwurzel nach unten, im Laufe der Zeit wird aber der gesamte Bodenraum unter dem Stamm von ihr stark durchwurzelt.

Holz

Das Holz der Linde ist weiß bis gelblich, weich und nicht witterungsbeständig. Es hat eine feine Struktur und wird daher in der Hauptsache für Schnitz- und Drechslerarbeiten verwendet. Aber auch im Möbel- und Musikinstrumentenbau, sowie bei der Herstellung von speziellen Produkten, wie z. B. als Bilderrahmen, findet sie ihre Verwendung.

Wusstest Du schon?

Früher stand in fast jedem Dorf als Mittelpunkt eine Linde. Sie war ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Der Platz unter der Linde war der Ort für Hochzeiten, Versammlungen und Dorffeste. Eine sehr berühmte (Sommer-)Tanzlinde steht bis heute nicht weit von hier, in Effeltrich im Landkreis Forchheim. Hier ein Bild um 1900:

„Zur Linde“ ist noch immer der häufigste Name für Gasthäuser in Deutschland. Bienen und Hummeln schätzen die Lindenblüten als Nektarquelle. Wir Menschen können den Lindenhonig genießen.

Quellen und mehr Informationen zu dieser Baumart:

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft [LWF] (2022). Die Winterlinde (Tilia cordata MILL.) - Baum des Jahres 2016. Online verfügbar unter: www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/134058/index.php (Stand: 10.06.2022)

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald [SDW] – Landesverband Bayern e.V. (2012). Der Wald,seine Bäume und Sträucher. Die 7 wichtigsten Baumarten und weitere 46 Baum- und Straucharten. Online verfügbar unter: file:///C:/Users/LO4594~1/Temp/19/SDW-Baeume_und_Straeucher.pdf (Stand: 15.02.2022)

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald [SDW] – Bundesverband e.V. (2022). Wald. Deine Natur. Die Linden | Tilia platyphyllos / Tilia cordata. Online verfügbar unter: www.sdw.de/fileadmin/Bundesverband/Bilder_Dateien/Infobl%C3%A4tter_B%C3%A4ume/Faltblatt_Linde.pdf  (Stand: 10.06.2022)

Verein Baum des Jahres e.V. (2016). Winter-Linde (Tillia cordata). Baum des Jahres 2016. Online verfügbar unter: baum-des-jahres.ternum-dev.de/wp-content/uploads/2020/10/2016_Winterlinde-1.pdf (Stand: 10.06.2022)Winterlinde