Ein Zuhause für Wildbienen
Gemeinsames Projekt von Schaeffler und der Stadt für mehr Biodiversität in Herzogenaurach
Herzogenaurach, 13. März 2024. Der Frühling steht vor der Tür und die ersten Wildbienen werden aktiv. Rechtzeitig vor Beginn der Vegetationszeit hat Schaeffler zusammen mit der Stadt auf einer Grünfläche der Mittelschule ein großes Insektenhotel aufgestellt. Das hochwertige Wildbienenhaus soll Hummeln, Wildbienen und anderen Nützlingen Unterschlupf und Nisthilfe bieten. Gemeinsam engagieren sich Schaeffler und Stadt damit für mehr Biodiversität in Herzogenaurach.
Das gemeinsame Wildbienenhaus ist ein Projekt der Initiative Herzo United Climate Action, zu der sich die in Herzogenaurach beheimateten Unternehmen Schaeffler, adidas, PUMA, der Energieversorger Herzo Werke, act3/actGreen und die Stadt Herzogenaurach zusammengeschlossen haben. Die sechs starken Partner haben sich ein gemeinsames Ziel gesetzt: Klimapositivität. Durch konkrete gemeinsame Initiativen sollen aktiv Klimaschutzmaßnahmen und Biodiversitätsprojekte umgesetzt werden, für eine lebenswerte Zukunft in Herzogenaurach.
Die Population der Wildbienen ist in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen. So wird allein für die Regionen Europa und Nordamerika geschätzt, dass beinahe die Hälfte aller Insektenarten von einem starken Rückgang betroffen und ein Drittel sogar vom Aussterben bedroht ist. Das Wildbienenhaus ist daher in Kombination mit den zahlreichen Obstbäumen und artenreichen Blühflächen in der unmittelbaren Umgebung der Mittelschule ein wertvoller Beitrag, Insekten zu schützen und zu fördern.
Erster Bürgermeister Dr. German Hacker:
"Der Schwund der Insektenanzahl ist vor allem auch deshalb problematisch, da Wildbienen zahlreichen anderen Arten als Nahrung dienen und für die Bestäubung vieler Pflanzen unverzichtbar sind. Würden die Insekten weiterhin massiv zurückgedrängt werden oder manche Insektenarten gar aussterben, müssten Obstbäume und viele andere Nutzpflanzen künstlich bestäubt werden. Deshalb tragen wir eine große Verantwortung für den Schutz der Insektenpopulation."
Dr. Alexander Putz, Werkleiter Schaeffler Herzogenaurach:
"Biodiversität ist die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, Lebensräumen und Ökosystemen. Sie versorgt uns mit Nahrung und Trinkwasser, schützt Böden vor Erosion und reguliert das Klima. Der Rückgang der Artenvielfalt ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Gerade deshalb freuen wir uns sehr, gemeinsam mit der Stadt Herzogenaurach ein Zeichen gegen das Insektensterben zu setzen. Mit dem gemeinsamen Insektenhotel schaffen wir wertvollen Lebensraum. Innerhalb des Werksgeländes haben wir beispielsweise Blühwiesen angelegt und so einen Beitrag für mehr Biodiversität geleistet."
Das Insektenhotel bietet den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule auch eine spannende Gelegenheit, Wildbienen aus nächster Nähe zu beobachten und einen Einblick in das interessante Leben der Tiere zu bekommen. Konrektorin Manuela Janisch freut sich deshalb, dass die Nisthilfe direkt an ihrer Schule und in unmittelbarer Nähe des Schulgartens Platz gefunden hat.
Hergestellt wurde das Wildbienenhaus in der Naturwerkstatt der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf, in der Menschen mit Beeinträchtigung eine große Palette an Nisthilfen anfertigt: vom kleinen Meisenkasten bis hin zu der 2,8 x 2,8 x 1,2 m großen Insektenwelt, für die sich Schaeffler und die Stadt entschieden haben.
Reiner Stengel, Leiter der Naturwerkstatt:
"Für unsere Insektenhotels wählen wir die Materialien sorgfältig aus und achten auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Für die Herstellung der Holzscheiben verwenden wir Stämme von Laubbäumen, die uns als Abfallprodukt der hauseigenen AG Landschaftspflege oder von den umliegenden Bauhöfen zur Verfügung gestellt werden. Das Schilf stammt aus Weihern der Umgebung. Die Lehmsteinelemente stellen wir nach einer hauseigenen Rezeptur selbst her."
Bei der Auswahl geeigneter Nisthilfen für Wildbienen kommt es vor allem auf das richtige Material an: Hohle Pflanzenstängel aus Schilfhalmen und die Bohrlöcher im gut abgelagerten Hartholz bieten der Natur nachgeahmte Hohlräume an. Die Insektenweibchen legen darin ihre Brutzellen an, die sie jeweils mit einem Ei und Futtervorrat bestücken. Aus dem Ei entsteht die Larve, die bis zum Schlüpfen einer voll entwickelten Biene in der Brutzelle überwintert.
Das Wildbienenhaus steht an einem sonnigen Platz auf dem Schulgelände der Mittelschule und kann dort auch von vorbeikommenden Spaziergängern bewundert werden.