Menü
Suchergebnisse
Was erledige ich wo?
Aktuelles / Veranstaltungen
 

Rückstausicherung als Schwerpunkt der Gebäude- und Grundstücksentwässerung

Grundsätzlich wird zwischen Gebäudeentwässerung und Grundstücksentwässerung unterschieden.

Die Gebäudeentwässerung umfasst alle Abwässer, die durch Wassergebrauch im Haushalt entstehen, wie Toilettenspülung, Waschbecken-, Dusch- und Badewannennutzung, Wasch- und Spülmaschine, Küchenbetrieb oder Gebäudereinigung. Hinzu kommt die Niederschlagsentwässerung auf Dachflächen, Wegen, Terrassen und Stellflächen.
Als Grundstücksentwässerung bezeichnet man das Abwasserkanalsystem auf dem Grundstück, das das Abwasser von Haus und Grundstück sammelt und über den Anschlusskanal der öffentlichen Kanalisation zuführt.

Folgende Elemente der Gebäude- und Grundstücksentwässerung kommen bei Hochwasser und Überflutung durch Starkregen zum Tragen:

Grundstücksentwässerungsanlage: Eine GEA besteht aus Entwässerungseinrichtungen, Grundleitungen und Revisionsschächten. Die Grundstücksentwässerungsanlage endet mit einem Revisionsschacht, der über den Anschlusskanal bzw. die Anschlusskanäle (bei Trennsystem) an die städtische Kanalisation angeschlossen ist. Über diese Leitungen wird das Abwasser (Regenwasser/Schmutzwasser/Mischwasser) dem öffentlichen Kanalnetz zugeführt. Die GEA wird nach bestimmten Vorgaben und Normen https://www.ral-grundstuecksentwaesserung.de/normen-regelwerke/ errichtet.

Rückstausicherung: Bei stärkeren oder länger anhaltenden Regenereignissen können die Abwasserkanäle über einen längeren Zeitraum aufgestaut sein, so dass das Wasser zurück in die Keller gedrückt werden kann. Eine Rückstausicherung schafft Abhilfe. Eine Rückstauklappe sperrt die Leitung und hält das zurückströmendeWasser ab. Bei Rückstauhebeanlagen wird die Abwasserleitung gesperrt und das Abwasser über eine Pumpe aus dem Haus befördert.

Dachbegrünungen nehmen das auftreffende Regenwasser in gewissem Maße auf, speichern es und es verdunstet direkt vor Ort.

Bodenversiegelungen minimieren: Schotterrasen, Rasengittersteine, Rasenfugenpflaster oder wasserdurchlässige Pflastersteine lassen dem Regenwasser einen natürlichen Abfluss.

Regenrinnen richtig dimensionieren: Dachrinnen und Fallrohre sollten entsprechend der Dachfläche, Dachform, Regenhäufigkeit und -mengen sowie dem Standort des Hauses angepasst werden.

Nutzung des Oberflächenwassers: Mit Regentonnen, Zisternen oder Regentanks auf dem Grundstück kann – teilweise unterirdisch – Regenwasser von den Dachflächen aufgefangen und gelagert werden. Regenwassernutzungsanlagen, die an die Hauswasserversorgung angeschlossen sind, sind besonders vorteilhaft.

Drainage: Kann das Niederschlagswasser z. B. bei lehm- und tonhaltigen Böden nicht schnell genug versickern, drückt es bei starken Regenfällen eventuell gegen das Haus oder überschwemmt den Garten. Eine unterirdisch verlegte Drainage führt das Wasser vom Gebäude weg. Der Anschluss von Drainagen an die Grundstücksentwässerungsanlage ist grundsätzlich nicht zulässig. Im Falle eines Rückstaus würde das Wasser zum Gebäude geleitet werden und das Gebäude würde dadurch Schaden nehmen.

Die Rückstausicherung nimmt ein zentrales Element bei der Sicherung des Gebäudes bei stärkeren und länger anhaltenden Niederschlägen sowie im Starkregenfall ein.

Wie wird eine effektive Rückstausicherung umgesetzt?

Im Folgenden sind in den Texten und auf den Bildern beispielhaft und exemplarisch Möglichkeiten dargestellt, wie man sich effektiv vor Rückstau absichern kann. Um die konkreten Maßnahmen auf die jeweilige Lebens- und Wohnsituation anzupassen ist es erforderlich, einen Architekten oder andere Experten aus dem Bauwesen sowie auch entsprechende Fachfirmen hinzuzuziehen.

Bei trockenem Wetter sowie auch bei normalem Niederschlag funktioniert die Entwässerung auch ohne Rückstausicherung problemlos, so lange es zu keinem Rückstau aus dem Kanal kommt. Technisch ist die Grundstücksentwässerungsanlage zwar ohne fachgerecht eingebaute Rückstausicherung mangelhaft, aber ohne spürbare Auswirkungen für den Eigentümer.

Kommt es bei stärkeren und anhaltenden Niederschlägen jedoch zu Rückstau aus dem Kanalnetz, kann es zu Überflutung der unter der Rückstauebene liegenden Räume kommen.

Durch den Einbau entsprechender Rückstausicherungen wie Rückstauverschluss oder Abwasserhebeanlage, die grundsätzlich vorgeschrieben sind, kann das Problem behoben werden.

Bei einem kurzen Starkregen ist das oberflächig anfallende Niederschlagswasser so viel, dass es nicht über die Straßen- und Hofeinläufe vollständig in den Kanal zugeführt werden kann. Für so ein Ereignis hilft auch keine Rückstausicherung. Der Eigentümer kann hier durch eigen veranlasste bauliche Maßnahmen (z. B. Mauer) einer Überflutung vorbeugen.

Kommt zu dem Starkregen ein länger anhaltender Niederschlag hinzu, helfen die Komponenten Rückstausicherung und bauliche Maßnahmen auf dem Grundstück wie etwa eine Schutzmauer nur in Kombination.

Welche Schwachstellen außer der Gebäude- und Grundstücksentwässerung gibt es noch und wie kann man sich schützen?

Beschaffenheit des Grundstücks: Die Lage eines Grundstücks oder Hauses in hügeligen oder gebirgigen Gebieten kann bei Starkregen von Hangabfluss und Sturzfluten betroffen sein. Aber auch im Flachland sind erhöhte Wasserstände durch Starkregen eine Gefahr. Schutz bieten Grundstückseinfassungen (Mauern), Walle oder Schwellen. Das Oberflächengefälle sollte nicht direkt auf Gebäude und Anlagen zulaufen. Gezielte Flutmulden bzw. -flächen sind ebenso vorteilhaft.

Wasser kann über Fenster- und Türöffnungen, Bodenöffnungen, tief liegende Garagen oder Kellerlichtschächte eindringen. Abdeckplatten für Straßen- und Hofeinläufe und Bodenöffnungen, Wasserdichte Abdeckungen von Kellerlichtschächten sowie Barrieren und Sperren mit selbsttätigem bzw. teilautomatischem Schließmechanismus oder manueller Installation können Abhilfe schaffen. Auch der Einbau von druckwasserdichten Fenster und Türen und die konstruktive Erhöhung von Lichtschachtoberkanten schützen vor eintretendem Wasser. Treppen, Rampen, Bodenschwellen und Aufkantungen bieten hier eine Barriere. Klappschotte oder wasserdichte Schutztore an Fenster- und Türöffnungen oder an der Grundstückseinfahrt reduzieren möglichen Schaden.

Grundwasser oder aufgestautes Sickerwasser kann durch Kellerwände, die Kellersohle oder undichte Rohrabdichtungen (Strom, Gas, Öl, Abwasser) ins Gebäude eindringen. Um dies zu verhindern, wird die Kellerausbildung als weiße Wanne (wasserundurchlässige Außenwände und Bodenplatte) oder schwarze Wanne (im Boden und an den Außenwänden befindliche Abdichtung durch Bitumen- oder Kunststoffbahnen) empfohlen.

Weitere Maßnahmen: Risikoangepasste Raumausstattung, keine hochwertigen Einrichtungen und Wertgegenstände in gefährdeten Gebäudebereichen. Wichtige, sensible, teure oder wassergefährdende Gegenstände nicht im Keller lagern.

In hochwassersensiblen Gegenden werden zentrale Elektroinstallationen, Heizung und schadensträchtige Haustechnik in höhere Etagen oder ungefährdete Gebäudebereiche verlegt. Heizöltanks müssen gesichert werden.

Quelle: https://starkgegenstarkregen.de/schutzprojekte-und-vorbeugemassnahmen/

Wo bekommt man Hilfe und Beratung zur Gebäude- und Grundstücksentwässerung?

Wenn Sie grundsätzliche Fragen zum Thema Gebäude- und Grundstücksentwässerung haben, wenden Sie sich gerne an die Kollegen der Stadtentwässerung Herzogenaurach.

Bei technischen Detailfragen oder gezielten Fragen zur technischen Umsetzung ihrer Grundstücksentwässerungsanlage wenden Sie sich bitte an einen Fachplaner bzw. eine Fachfirma (z.B. Installationsfirma) Ihres Vertrauens.

Stadt Herzogenaurach
Stadtentwässerung
Wiesengrund 1
91074 Herzogenaurach

Leitung Stadtentwässerung
Herr Bendler

Telefon +49 (0) 9132 / 901-610
E-Mail christian.bendler@herzogenaurach.de

Entwässerungsgenehmigung
Herr Geinzer
Telefon +49 (0) 9132 / 901-612
E-Mail johann.geinzer@herzogenaurach.de

Im Notfall gilt die Rufnummer 112 ohne Vorwahl für Feuerwehr und Rettungsdienst!

 

 

Rechtzeitig warnen lassen

Die Bevölkerung wird vor Unwettern bayernweit über den Rundfunk gewarnt. Dies geschieht durch den Deutschen Wetterdienst unter Nutzung des Verkehrswarndienstes.

Die Wettersituation immer im Blick:

Hochwassernachrichtendienst Bayern

Aktuelle Warn- und Wettersituation des Deutschen Wetterdienstes

Direkt auf das Smartphone:

WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes

ERH-App Meldungen und Informationen im Fall von Unwetter- oder Großschadenereignissen im Landkreis Erlangen-Höchstadt