Die Raupen durchlaufen, nachdem sie im Mai aus den überwinternden Eiern schlüpfen, fünf bis sechs Entwicklungsstadien bis sie sich verpuppen.
Sie sind bis zu 5 cm lang und haben eine dunkle, breite Rückenlinie mit samtartig behaarten Feldern und rotbraunen, langbehaarten Warzen. Ab dem dritten Stadium entwickeln sich Brennhaare, die ein Nesselgift, das Thaumetopoein enthalten.
Die Eichenprozessionsspinner bewegen sich auf Nahrungssuche karawanenartig, daher ihr Name. Ab Mitte Juni ziehen sich die Raupen in Gespinstnester zurück, die an den Stämmen und Astgabelungen der Eichen haften.
Für den Menschen gefährlich sind die Brennhaare des 3. Larvenstadiums etwa im Mai/Juni. Die Brennhaare brechen leicht, dringen bei Berührung in die Haut und Schleimhaut ein und können einen starken, über mehrere Tage anhaltenden Juckreiz auslösen (Raupendermatitis). Das Einatmen der Brennhaare kann bei besonders empfindlichen Menschen zu asthmatischen Reaktionen führen.
Welche Bekämpfungsmethode sinnvoll ist, richtet sich nach der Stärke des Befalls und wie viele Menschen sich in der Nähe der betroffenen Bäume aufhalten. Bei schwachem Befall und in Bereichen, die von Menschen kaum genutzt werden, reicht es aus die betroffenen Abschnitte zu kennzeichnen und/oder abzusperren.
Sind jedoch Spielplätze, Kitas und andere öffentliche Grünanlagen sowie Rad- und Wanderwege betroffen, werden die Nester gezielt entfernt. Die Stadt Herzogenaurach beauftragt spezialisierte Firmen, die über geeignete Geräte und Schutzausrüstung verfügen, mit dem Absaugen der Gespinstnester. Betroffene private Grundstückseigentümer sind für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners selbst verantwortlich.
Erst wenn die mechanische Bekämpfung nicht ausreicht, sind biologische oder chemische Bekämpfungsmaßnahmen unter Einhaltung des Pflanzenschutzrechts oder des Biozidrechts möglich. Biologische Produkte auf der Basis von Bacillus thuringiensis wirken selektiv und sind deshalb den chemischen Produkten vorzuziehen. Chemische Insektizide kommen nur im äußersten Notfall in Betracht, da sie auch andere, zum Teil geschützte Insektenarten abtöten.
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