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Das Spielmobil Herzogenaurach

... ist ein Crafter gefüllt mit vielen Spiel-, Kreativ- und Bewegungsmaterialien.

... ist vorrangig für (Schul-) Kinder da. Auch andere Altersgruppen und Familien sind jederzeit willkommen, da sich die Spielmobilarbeit vielfältig zeitig.

... hat den Schwerpunkt des freien Spiels.

... ist ein kostenfreies Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Herzogenaurach

... tourt von Frühjahr bis Herbst regelmäßig in und um Herzogenaurach.

Die Spielmobilsaison hat begonnen. Wir stehen immer dienstags von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr an verschiedenen Spielplätzen. (Bis zu den Sommerferien, denn in den Sommerferien sind wir täglich von Montag bis Freitag von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr für Euch unterwegs)

Hier findet Ihr den Flyer und weitere Info: Flyer Spielmobil 2023

 

Änderung Dienstag, 7. August fällt das Spielmobil am Wiwa-Weiher aus.

 


Der Spielmobilbesuch

Wichtig

- Die Aufsichtsplicht über das Kind liegt während des Spiemobilbesuches bei den Eltern. Ob das Spielmobil 
vom Kind allein besucht werden darf, liegt in der Entscheidung der Eltern.
- Das Spielmobilteam ist Ansprechpartner*in und Spielbegleiter*in für alle Besucherinnen und Besucher.
- Das Spielmobil findet nur bei gutem Wetter statt. Bei 
schlechtem Wetter wird ggf. früher abgebaut.
- Im Spielbereich sind keine Hunde und andere Tiere erlaubt. 
- Auch ist der Bereich rund um das Spielmobil handyfreie Zone.
- Änderungen des Fahrplans usw vorbehalten.

 

Spielzeit

Den Rahmen der Spielzeit gestaltet das Spielmobilteam mit unterschiedlichsten Spiel-, Kreativ- und Bewegungsmaterialien. Verschiedene Stationen laden zum gemeinsamen Spielen ein und schaffen untereinander Begegnungen. Wer gemeinsam spielt, soll auch gemeinsam aufräumen, deshalb startet die 
Aufräumzeit immer ca. 15 Minuten vor Spielzeitende.

Geschichte

Seit 1980 tingelt das Spielmobil in den Sommerferien durch das Stadtgebiet und umliegende Dörfer. Als Spielmobil dienten in der Vergangenheit ein ausrangierter Post-LKW und ein Post-Anhänger. Schon immer standen das Spiel und diverse Projektwochen im Mittelpunkt. Als Element des Sommerferienprogramms ist das Spielmobil fester Bestandteil der Sommerferien für viele Kinder und Jugendliche geworden.

2020 zum 40-jährigen Jubiläum wurde der Postanhänger des Spielmobiles in Rente geschickt und ein Crafter hat seinen Dienst übernommen. Auch das Spielmobilkonzept wurde weiterentwickelt. So ist das Spielmobil seit 2022 nicht nur in den Sommerferien, sondern von Frühjahr bis Herbst regelmäßig unterwegs.

Zielgruppe

 Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Spielmobiles liegt in und um die mittelfränkische Kleinstadt Herzogenaurach. Mit 13 Ortsteilen ist Herzogenaurach die größte Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Zu den über 25.000 Einwohnern zählen unteranderem 3034 Kinder im Alter von 0 – 12 Jahren (Stadt Herzogenaurach, Stand Februar 2022).

Die Zielgruppe des Spielmobiles schließt vorrangig Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren ein. Auch andere Altersgruppen sind jederzeit willkommen, da sich die Spielmobilarbeit vielfältig darstellt.

Bild vom Kind

Kind ist nicht gleich Kind. In diesem Sinne ist jedes Kind ein Individuum und bringt unterschiedlichste Erfahrungen, Interessen und Bedürfnisse mit sich. Ein Kind mit seiner Persönlichkeit ist unverwechselbar und wertvoll. Es hat ein Recht darauf, von seinen Mitmenschen so wie es ist, respektiert und wertgeschätzt zu werden. Die Hand eines Erwachsenen braucht ein Kind auf seinem Lebensweg nicht um von dieser geführt zu werden, sondern vielmehr gleichwertig von dem Erwachsenen begleitet und unterstützt zu werden.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Das System unserer heutigen Gesellschaft bringt aufgrund seiner Vielfältigkeit unterschiedlichste Chancen und Herausforderungen mit sich, welche bei der pädagogischen Spielmobilarbeit reflektiert und berücksichtigt werden müssen.

Familiensituation

Kinder, die das Spielmobil besuchen, wachsen in unterschiedlichsten Familienkonstellationen auf und haben durch die Internationalität Herzogenaurachs unterschiedliche Herkünfte und Kulturen. Die zunehmende Heterogenität bringt verschiedenste Familienformen und Werte mit sich. So hat jede Familie ihre ganz eigene Familienkultur. So treffen alle Kinder treffen beim Spielen aufeinander. Der Austausch dieser unterschiedlichen Familienkulturen kann sowohl Chance zum gegenseitigen Werteaustausch, aber gleichzeitig auch Risiko für (Werte-) Konflikte sein.

Generationswechsel

Das Ablösen von Gewohntem und gleichzeitigem Entdecken von Neuem bringt ein großes Entwicklungspotenzial mit sich. Dieses wird von jeder Person in unserer Gesellschaft auf einer anderen Art und Weise wahrgenommen. Beim Spielmobil treffen unterschiedliche Generationen mit unterschiedlichen Geschichten aufeinander. Der Raum für Begegnungen bietet die Möglichkeit gemeinsame Erfahrungen zu machen und sich über bereits gemachte Erfahrungen auszutauschen.

Ganztagesbetreuung

Die Ganztagesbetreuung von Kindern im Kindergarten und in der Schule nimmt immer mehr zu. Häufig folgt der Betreuung Nachhilfe oder auch die Mitgliedschaft in Vereinen. Freie Zeit zum Freunde treffen oder auch zum Spielen zu Hause ist in vielen Familien teils kaum vorhanden. So bringt die Spielmobilzeit die Chance für viele Kinder mit sich, einfach nur Kind sein und frei spielen zu können.

Bildung

Deutschland wird immer mehr zu einer Leistungsgesellschaft. Schon im Kindergarten fangen Eltern zum Teil an, ihre Kinder miteinander zu vergleichen und zu duellieren. Häufig wird die Erwartung an das Kind gestellt, viel Leistung zu erbringen und in der Schule gute Noten zu schreiben. Kinder sind diesem Druck tagtäglich auf unterschiedlichster Art und Weise ausgesetzt. Daher ist es besonders in ihrer freien Zeit wichtig, unter anderem beim Spielmobil, ihnen diesen Druck zu nehmen und das einzelne Kind nicht auf seine Leistung zu reduzieren.

Digitale Medien

Der digitale Medienkonsum bei Heranwachsenden nimmt immer mehr zu. Auch werden Spielzeuge immer technischer. Wichtig dabei ist es, Kindern einen offenen Rahmen zu bieten, in welchem sie ihre Medienerfahrungen verarbeiten und ihre Medienkompetenz weiterentwickeln können. Digitale Medien bringen sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Elementar sind hierbei einerseits der Medienkonsum des Kindes und andererseits die Begleitung des Kindes durch dessen Umfeld.

Gesetzliche Grundlagen

Auftrag (SGB VIII)

Die offene Kinderarbeit in Form des Spielmobiles Herzogenaurach erfüllt den Auftrag des SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetztes). Dieses gilt grundsätzlich für alle Heranwachsenden bis zum Alter von 27 Jahren. In den folgenden Gesetzesstellen wird allein von der Jugendhilfe gesprochen, wobei diese die offene Kinderarbeit einschließt.

§1 Abs. 3 S. 1 SGB VIII besagt, dass Jugendhilfe Heranwachsende in ihrer „individuelle[n] und soziale[n] Entwicklung fördern und dazu beitragen [soll], Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen.“ Nach § 1 Abs. 3 S. 4 SGB VIII soll die Jugendhilfe „dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen“. Die Jugendarbeit stellt nach § 11 Abs. 1 SGB VIII Angebote zur Förderung der Entwicklung von jungen Menschen zur Verfügung. Hierzu zählt unteranderem das Spielmobil. Als Ziele ist nach S. 2 die Selbstbestimmung, die gesellschaftliche Mitverantwortung und das soziales Engagement anzuführen. Als Schwerpunkt ist §11 Abs. 3 Nr.1 und Nr. 2 SGB VIII zu nennen. Hier wird in die allgemeine, politische, soziale, gesundheitliche, kulturelle, naturkundliche und technische Bildung sowie in Sport, Spiel und Geselligkeit unterschieden.

UN-Kinderrechtskonvention

Das am 20. November 1998 verabschiedete Übereinkommen über die Rechte des Kindes gilt als Grundstock für die Rechte von Kindern. Auch die Bundesrepublik Deutschland ist völkerrechtlich dazu verpflichtet, für die Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechte Sorge zu tragen.

Hervorzuheben sind Art. 12, d.h. die Berücksichtigung der Meinung des Kindes in Abhängigkeit zu dessen Entwicklungsstand sowie Art. 18, d.h. die Verantwortung für das Kindeswohl. Darüber hinaus ist im Art. 31 das „Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben“ zu nennen. Es ist zu betonen, dass das Kind ein Recht auf Spiel hat. Deshalb lässt sich das kindliche Spiel allein durch das Recht des Kindes auf Spiel begründen.

Aufsichtspflicht

§ 1631 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) umfasst die Personensorge, dazu zählt die Beaufsichtigung des Kindes. Grundsätzlich kann dies auch auf andere übertragen werden. Beim Besuch des Spielmobiles obliegt die Aussichtspflicht bei den Personensorgeberechtigten (unabhängig ob diese anwesend sind oder nicht) des Kindes. Dies lässt sich dadurch begründen, dass es sich beim Spielmobil allein um die Erweiterung eines Spielraums handelt und nicht um eine Einrichtung mit betreuendem Auftrag. So hat das Spielmobilteam nach §§ 823ff BGB eine Verkehrssicherungspflicht und ist für die Vermeidung von Gefahrenquellen verantwortlich.

Ziele

Folgende Ziele leiten die pädagogische Arbeit am Spielmobil.

Individuelle Ebene

Das Spielmobil bietet einen offenen Rahmen, in welchem sich das Kind mit seiner Individualität frei einbringen und entwickeln kann. Als Leitziel ist zu nennen, dass sich das Kind zu einer gemeinschaftsfähigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit entwickelt.

Institutionelle Ebene

Der Rahmen des Spielmobiles wird seitens des Generationen.Zentrums Herzogenaurach offen und frei gestaltet. So werden die Bedürfnisse und Interessen des Kindes berücksichtigt und stehen im Mittelpunkt. Die Aktionen des Spielmobiles sind lebensweltorientiert und situativ.

Gesellschaftliche Ebene

Das Spielmobil ist Vorbild für die gesellschaftliche Stellung von Kindern. Es setzt die Kinderrechte aktiv um und setzt sich für die Akzeptanz des einzelnen Kindes ein.

Schwerpunkt (freies) Spiel

Die Spielmobilarbeit schreibt dem kindlichen Spiel eine große Bedeutung für die Entwicklung des Individuums zu. Im Spiel hat das Kind die Möglichkeit, eigene Erfahrungen mit Mitmenschen und Materialien zu machen. Das Kind kann eigene Kompetenzen ausprobieren und erweitern. Dadurch lernt es neue Verhaltensweisen und deren Wirkungen auf die Umwelt kennen. So kann es eigene Erkenntnisse für sich selbst ableiten. Dies gibt dem Kind Orientierung und hilft ihm seine eigene Werte und Einstellungen auszubilden.

Spiel ist sehr vielseitig und wird von Jedem anders empfunden. Dies gilt sowohl aus der Perspektive des Spielenden als auch aus der Perspektive des Beobachters. Für die pädagogische Arbeit am Spielmobil ist es sehr bedeutsam, dem (freien) Spiel der Kinder mit Offenheit und Akzeptanz zu begegnen. Dies ist eng mit dem Bild des Kindes verbunden.

Jede Spielsituation ist anders. Bei der Gestaltung der Spielmobilzeit ist es sehr wichtig, einen möglichst offenen und freien Rahmen für die intrinsische Motivation, Phantasie und Selbstkontrolle des Kindes zu schaffen.

Spielregeln, Kooperationen, soziale Interaktionen usw. sind Elemente, welche dem Kind während der Spielmobilzeit immer wieder begegnen und von dem Spielmobilteam situativ begleitet werden.

Pädagogische Arbeit

Die pädagogische Arbeit am Spielmobil wird von folgenden Prinzipien geleitet.

Freiwilligkeit

Der Besuch des Spielmobiles, aber auch die Teilnahme an Aktionen oder Projekten beruht auf Freiwilligkeit. Kinder können und müssen selbst die Entscheidung treffen dürfen, auf was sie sich wie einlassen. So erleben sie sich als Verursacher ihrer eigenen Entscheidungen und tragen dafür auch die Verantwortung.

Partizipation

Ein gewisser Rahmen wird und muss durch das Spielmobilteam vorgegeben werden, dies zeigt sich unteranderem in der Auswahl des Spaltmaterials durch das Spielmobil. Den Heranwachsenden wird die Möglichkeit gegeben, innerhalb des offen gestalteten Rahmens frei zu agieren und zu partizipieren. Dadurch entstehen wichtige Aushandlungs- und Demokratieprozesse.

Ichsein in der eigenen Ganzheit

Hierzu zählt die Ganzheit jedes Besuchers wahrzunehmen. So bringt Jeder seine ganz eigene Alltags- und Lebenswelt mit sich. Die Blickwinkel, Geschichten und Charakterzüge des Einzelnen machen die Spielmobilzeit vielfältig und kunterbunt.

Rahmenbedingungen des Spiels am Spielmobil

Regeln und Grenzen als Rahmenbedingungen für das Spiel

Das Offensein und die Gestaltung eines offenen Rahmens am Spielmobil bringen nicht nur Chancen für das einzelne Kind, sondern auch Risiken mit sich. Dazu zählt die Sicherheit der Besucher, aber auch des Spielmobilteams. Aktionen, welche die Sicherheit der Beteiligten nicht gewährleisten können, sind daher nicht umsetzbar. Auch herrscht eine klare Grenze zwischen der (professionellen Beziehung) der Spielmobilteams und der Besucher. Der Umgang miteinander wird durch das respektvolle Du begleitet.

Rolle des Spielmobiles und dessen Materialien

Das Spielmobil ist mit unterschiedlichsten Materialien und Spielen ausgestattet. So hat das Spielmobil die Rolle eines „Spielpartners“, welcher dem Kind vielseitige Möglichkeiten zum freien Spiel bietet. Die Materialien unterscheiden sich in normative und nicht-normative Materialien.

Normative Materialien geben dem Kind eine klare Richtung vor, wie diese grundsätzlich genutzt werden können, bzw. müssen. Hierzu zählen beispielweise Gemeinschaftsspiele, Werkzeuge, usw. Da Ausnahmen bekanntlich die Regeln bestätigen, kann die (Fremd-) Nutzung der Materialien gemeinsamen zwischen Kind und Spielmobilteam ausgehandelt werden.

Nicht-Normative Materialien, d.h. freie Materialien ohne eindeutig erkennbaren Zweck laden die Besucher des Spielmobils ein, selbst kreativ zu werden. Hierzu zählen zum Beispiel Materialien wie Wolle, Papier, Kartons usw.

Rolle des Spielmobilteams

Die Spielmobilarbeit wird von einer hauptamtlichen Sozialpädagogin gestaltet, welche von einer Person des Bundesfreiwilligendienstes und Aushilfen unterstützt wird. In den Sommerferien, d.h. in der Hauptsaison des Spielmobiles, setzt sich das Team aus mehreren Aushilfen, bzw. Ferienarbeitern*innen zusammen.

Grundsätzlich hat das Spielmobilteam die Rolle eines Rahmengestalters und Begleiters. So bereitet das Team die Materialien, Aktionen und Projekte des Spielmobiles vor, bzw. nach. Während der Spielmobilzeit begleiten die Betreuer die Kinder. Dies kann aktiv in Form von gemeinsamen Spielen, aber auch eher passiv beobachtend geschehen. Im Umgang miteinander sind die Betreuer am Spielmobil Vorbild für die Kinder. Das Bild des Kindes (siehe auch 3.2) leitet das Team durch dessen Arbeit und bildet die Basis für das individuelle Handeln mit den Kindern.


 

Eindrücke Spielmobiltour 2021