Die Kindertagesstätte in Holzmodulbauweise vereint viele ökologische Komponenten. Die geringe thermische Masse der Holzbauweise wird durch das Klimakonzept der KiTa weitgehend kompensiert. Die Gebäudekonstruktion entspricht dem sogenannten Passivhausstandard, der durch das gewählte Energiekonzept hinsichtlich der Umweltbilanz des Gebäudebetriebes weiter optimiert wird. Die Spitzenheizlast wird durch die grüne Fernwärme der Herzo-Werke abgedeckt.
Ökologische Komponenten auch in der Freifläche
Die PV-Anlage auf einer Teildachfläche betreibt eine Wärmepumpe zur Gewinnung geothermischer Energie, die im Regelbetrieb der Einrichtung in Verbindung mit einem im Erdreich als Wärmetauscher verlegten Stahlbetonrohr mittels Frischluftansaugung ein gesundes Raumklima schafft (passive Vorkühlung im Hochsommer und Vorwärmung an kalten Wintertagen).
Das gesamte Niederschlagswasser, das im Jahreszyklus auf dem KiTa-Grundstück niedergeht, wird für die Bewässerung der Außenanlagen sowie für die intensive und extensive Dachbegrünung genutzt und verbleibt somit auf dem Grundstück. Lediglich bei extremem Starkregen wird überschießendes Niederschlagswasser in den öffentlichen Kanal geleitet.
Die Dachflächen sind intensiv und extensiv begrünt und dienen so nicht nur der Verdunstung von Wasser auf unbewachsenen Flächen, sondern sind zudem Insektenstandorte.
Die Pflanzstruktur, auch die Arten, Größen und Positionierungen von Bäumen, folgen didaktischen Zwecken und sind Teil des Nachhaltigkeitskonzeptes. Sie dienen z. B. der Reduktion von solaren Einträgen.
Hinsichtlich der Vorgaben für die Netto-Raumfläche (NRF), die jedem Kind zur Verfügung stehen soll, werden die Anforderungen des Gesetzgebers mehr als erfüllt. Als Mindestanforderung in Bayern werden an den Flächenbedarf für Krippenkinder 3,5 Quadratmeter pro Kind gestellt, die Stadt Nürnberg empfiehlt 5,16 Quadratmeter. Die neue Kindertagesstätte ist so konzipiert, dass in den Krippenräumen für jedes der Kinder sogar 6,5 Quadratmeter Netto-Raumfläche (NRF) vorgesehen sind. Eine ähnlich komfortable Lage bietet sich auch den Kindergartenkindern. Für sie hat die Planung drei Quadratmeter NRF vorgesehen, die Mindestanforderung in Bayern lautet dagegen nur zwei Quadratmeter und die Empfehlung der Stadt Nürnberg 2,92 Quadratmeter.
Zusätzlich zu den Gruppenräumen entstanden Räume für Intensiv- und Elternarbeit, eine Küche mit vorgelagertem Multifunktionsbereich sowie ein Multifunktionsraum für Sport und Gymnastik.
Die Kleinen starten ihren KiTa-Tag im Empfangsbereich in einer großzügigen Lobby. Vor dem Eingang befindet sich unter einem Vordach ein Abstellraum für kleine Fahrzeuge und Kinderwagen. Laut Stellplatzsatzung der Stadt Herzogenaurach müssten sieben Parkplätze vorgehalten werden. Auch hier gehen die Planungen über die Vorschriften hinaus und es wurden doppelt so viele Stellplätze eingerichtet.
Die neue Kindertagesstätte Johann Comenius im Reihenzach schafft mit drei Kindergarten- und vier Krippengruppen 130 neue Kita-Plätze in Herzogenaurach. Der Träger ist die evangelisch-lutherische Kirche.
Die KiTa wurde mit ihrer Fertigstellung dem Träger übergeben. Das Gebäude wird zunächst von den ausgelagerten Gruppen der Martin-Luther-KiTa genutzt, deren KiTa-Hauptgebäude im Lohhof-Wohngebiet saniert wird. Zudem übernimmt die ev. Kirche den über St. Josef in Haundorf steigenden Bedarf an KiTa-Plätzen.