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Die Flatterulme

In Deutschland sind drei Ulmenarten heimisch: Berg-, Feld-, und Flatterulme. Bergulmen stammen aus dem Mittelgebirge und wachsen vor allem an schattigen Hängen und in Schluchten. Feld- und Flatterulme sind Bäume der Auwälder.

 

Alter und Höhe

Ulmen werden bis 400 Jahre alt und können eine Höhe von maximal 40 Metern erreichen.

Anteil am Wald

Die Flatterulme zählt als eine der seltensten heimischen Baumarten.

 

Standortansprüche und Klima

Die Flatterulme wächst auf unterschiedlichen Standorten. An erster Stelle ist sie eine Baumart der Grundwasserböden. Überflutungen toleriert sie sehr lange, deshalb kommt sie auch häufiger im Auwald vor. Von den heimischen Ulmen stellt sie die geringsten Ansprüche an die Nährstoffversorgung und kann auch noch auf feuchten Sandböden und anmoorigen Standorten gedeihen.

 

Blüten

Flatter-Ulmen produzieren Früchte meist ab einem Alter von etwa 35 Jahren. Die Blüten der Flatter-Ulme erscheinen im zeitigen Frühjahr noch vor dem Blattaustrieb. Die Blüten selbst sind unscheinbar, sitzen aber in Büscheln an bis zu vier Zentimeter langen Blütenstielen, die im Wind auffällig flattern. Daher auch der Name Flatter-Ulme.

Frucht

Die Samen der Flatter-Ulme sind bereits Mitte bis Ende Mai reif und werden oft in großer Zahl gebildet. Die kleinen Nüsschen sitzen in der Mitte einer „Scheibe“. Die Flügel der Scheibe sind zunächst grün, wenn die Samen reif sind, werden sie hellbraun. Der Rand ist mit kleinen, silberfarbenen Wimpern besetzt. Damit können die Samen vom Wind verteilt werden. Der „Ferntransport“ findet oft über Gewässer statt.

Blätter

Wie bei vielen Ulmen ist die Blattspreite am Grunde asymmetrisch, d. h. sie ist an der Basis zu beiden Seiten von Blattstiel und Mittelrippe ungleich groß (auf der der Sprossachse zugewandten Seite größer). Die breiteste Stelle des Flatterulmenblattes ist immer in der oberen Hälfte. Der Blattrand ist doppelt gesägt, das Blatt stets unbehaart. Die Blätter können sehr groß werden. Eine Unterscheidung der Ulmen nach den Knospen ist einfacher: Die Flatterulme hat schlanke, spitze, zweifarbige Knospen, die beiden anderen Ulmen einfarbig dunkle, dicke Knospen.

Rinde

Die Rinde der Flatterulme ist meist graubraun und reißt zwar früh, aber nie tief auf. Am jüngeren Stamm bilden sich rechteckige Rindenschuppen, die an den Rändern etwas nach außen stehen. Die Rinde bleibt auch im Alter deutlich heller als die der beiden anderen Ulmenarten.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem ist eine Kombination von Pfahl- und Herzwurzel. Es ist sehr weitreichend und erschließt auch schwere, tonige Böden gut und intensiv und verleiht dem Baum eine gute Standfestigkeit. Die Flatter-Ulme kann Brettwurzeln bilden, wie man sie sonst nur aus Tropenwäldern kennt. Die Brettwurzeln sind vermutlich eine Anpassung an die Überflutungen, mit denen sie eine unzureichende Sauerstoff-Versorgung während dieser Zeit ausgleicht.

 

Holz

Verglichen mit dem Holz der Feld- und Bergulme besitzt jenes der Flatterulme für die meisten Zwecke etwas ungünstigere Eigenschaften. Für manche Verwendungen wird aber gerade seine Zähigkeit geschätzt, in Osteuropa früher sogar im Maschinenbau.

 

Wusstest Du schon?

Das „Ulmensterben“ ist eine Pilzkrankheit, die von Ulmensplintkäfern übertragen wird. Sie tritt immer wieder mal auf und sorgte in auch in den letzten Jahrzehnten für eine deutliche Dezimierung der Ulmenbestände, vor allem der Bergulme. Die Flatterulme ist für das Ulmensterben aber deutlich weniger empfänglich wie die Bergulme.

 

 

Quellen und mehr Informationen zu dieser Baumart:

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft [LWF] (2022). Die Flatterulme (Ulmus laevis Pall.). Online verfügbar unter: www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/109895/index.php (Stand: 14.06.2022)

Gregor Aas (2022). Die Flatterulme (Ulmus laevis): Verwandtschaft, Morphologie und Ökologie – LWF Wissen 83. Online verfügbar unter: www.lwf.bayern.de/mam/cms04/boden-klima/dateien/w83_flatterulme_verwandtschaft_morphologie_oekologie.pdf (Stand: 14.06.2022)

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald [SDW] – Landesverband Bayern e.V. (2012). Der Wald,seine Bäume und Sträucher. Die 7 wichtigsten Baumarten und weitere 46 Baum- und Straucharten. Online verfügbar unter: file:///C:/Users/LO4594~1/Temp/19/SDW-Baeume_und_Straeucher.pdf (Stand: 15.02.2022)